Frauen in den Wechseljahren

Was Frau in der Menopause bzw. Wechseljahren tun kann, um natürlich Ihre Hormone zu balancieren.

Einen Bericht von Claudia Lorenz, TCM-Expertin, Doktorat in TCM- PhD.TCM

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter den „typischen“ Symptome, wie Hitze, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Palpitationen, Stimmungs-schwankungen, Deprimiertheit oder Aggressivität, innere Unruhe, Hautjucken und vielem mehr. Hier finden Sie Unterstützung, um diese wichtige Phase in Ihrem Leben gut zu meistern.

7×7= 49. Der siebte Zyklus der Frau in der TCM ist der Zyklus in dem das Tian Gui, das himmlische Wasser, versiegt. Der Grund dafür ist das Nachlassen der Nieren Energie. Die Nieren Energie ist die Energie Quelle für den ganzen Körper und kontrolliert Entwicklung, Wachstum und Reproduktion. Essenz ist kostbar und wird in den Nieren gespeichert. Es diktiert daher auch die Entwicklung und die Alterszyklen.

Die Menstruation ist ein Überschuss an Blut und Jing und versiegt, wenn dieser Überschuss aufgebraucht ist. Mit 6×7, also mit 42 beginnt schon der erste Zyklus der Wechseljahre in denen die Frau Veränderungen in ihrem bisherigen Menstruationen und Zyklen deutlich bemerkt. Vielleicht hat sie Symptome, die sie bis anhin nicht kannte, wie Brustspannungen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Schwitzen während der Menstruation, Hitzegefühl etc.

Die meisten Frauen erreichen die Wechseljahre zwischen 45 und 55 und die ganze Verwandlung dauert ca. 7 Jahre – also ein Zyklus. Viele Symptome die jetzt auftauchen können sehr unangenehm und störend für das tägliche Leben werden.
Natürlich gibt es auch Frauen, die ohne größere Probleme durch die Menopause gehen. Von ihnen sagt man sie hätten viel Essenz und Yin um das überschießende Yang auszugleichen. Aber nicht nur das – sie haben auch eine starke Mitte! Die Funktion von Milz und Magen sind wesentlich, um nachgeburtliche Essenz für den Körper zur Verfügung zu stellen. Auch die Lebensweise der Jahre davor und während der Menopause spielen natürlich eine wichtige Rolle.
Meine TCM Lehrerin (80jährig) hat mir gesagt: „da muss Frau durch so wie in der Pubertät“. Da diese Entwicklung eigentlich schon vorher beginnt und wir Frauen ab 42 „yangiger“ werden, ist es auch nicht erstaunlich, dass viele Frauen sich ab dem Alter von 40 plötzlich große Lebensveränderungen vornehmen und sich z.B. von einem langjährigen Partner trennen.
Frau ist nicht mehr bereit ständig Kompromisse einzugehen, nur um des Friedenwillens. Jetzt bricht auch die Zeit durch in der sie wieder zu sich findet und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund rücken. Daher: Problembehaftete Beziehungen werden aufgelöst. Mit 49, wenn das Östrogen sinkt, sinkt auch der Versorgungstrip und viele Männer und Familien wundern sich über die Veränderung ihrer Frau bzw. Mutter. Manche sprechen auch vom Machtwechsel. Die Wechseljahre bzw. Menopause ist eine natürliche Entwicklung der Natur und keine Krankheit. Aus TCM Sicht sind Symptome in der Menopause das Ergebnis einer Disharmonie zwischen den inneren Organen. Durch die TCM-Therapie werden sie in Balance gebracht.

Hilfreiche Unterstützung kann erlangt werden durch:

1. Ernährung
2. Westliche Kräuter
3.chinesische Kräuter
4. Akupunktur und/oder Tuina
5. Lebensweise – Yang Sheng

Symptome in den Wechseljahren werden in der TCM oft durch das Nähren des Yin und dem Tonisieren der Nieren behandelt. Weiteres ist es auch wichtig die Milz zu stärken und die Leber Qi Stagnation zu beseitigen, genauso wie das Blut und Qi zu aktivieren und Nässe und Schleim aufzulösen oder zu beseitigen.

1. Ernährung
Eine generelle Essensempfehlung ist schwierig, da dies immer an die Konstitution und den aktuellen Zustand sowie den Symptomen der jeweiligen Frau angepasst wird.
Es gibt aber eine Reihe von Nahrungsmittel, die in dieser Zeit reduziert bzw. weggelassen werden sollten. Wie z.B.: Kaffee, scharfe Gewürze, wie Chili, Bockshornkleesamen, Muskat, Alkohol, bei manchen Lamm und Rind, Knoblauch, Lauch und Zwiebel, Käse, Zucker, Brot, Nudeln und glutenhaltige Nahrungsmittel.
Generell ausgleichende Nahrungsmittel sind z. B. Ente, Fisch, Huhn, Kartoffeln, grüne Gemüse, weißer und schwarze Morchel, Tempeh, Miso, Süßkartoffel, Yamswurzel, Shan Yao, Tapioka, Taro, Algen, Spargel, Keimlinge und Sprossen, Doufu, Bohnen, Linsen, Nierenbohnen, Adzukibohnen, Mungbohnen, Fisolen, Zitrone, Limette, Birnen, Äpfel, Beeren, Maulbeeren, Schwarzer Sesam, Austern, Eier, Granatapfel, Gou Ji, etc.

2. Westliche Kräuter

Salbei Nachtschweiß
Nachtkerze Hitzewallungen, Nachtschweiß
Rot Klee Hitzewallungen-enthält Isoflavone und Phytohormone
Hopfen enthält Phytohormone, Östrogen Mangel ausgleichen
Frauenmantel Frauenmantel: reguliert den Hormonhaushalt

Tee für die Wechseljahre: Nachtkerze 20g, Hopfen 20g, Rotklee 20g, Salbei 20g, Königskerze 20g, Frauenmantel 20g, Schafgarbe 20g, Kümmel 20g

Sonstiges: Mönchspfeffer, Mexikanische Yamswurzel

3. Chinesische Kräuter
Auch hier ist eine individuelle Rezeptur, die immer wieder angepasst wird, das Beste zum Ausgleichen der Symptome und der körperlichen Dysbalance.

Beispiele:
Therapeutisches Prinzip: Nieren und Leber nähren, Yin und Essenz auffüllen.
Symptome: Hitzewallungen, schwitzen, heiße Sensationen im Körper, Schwindel, Tinitus, Gedächtnisschwäche, schwäche im Rücken und Knie, müde, Stimmungsschwankungen, Unruhe, juckende Haut, Mundtrockenheit, Verstopfung, gelber Urin, unregelmäßige Menstruation, vaginales Jucken, rote Zunge mit etwas Belag
Häufig verwendete Kräuter:
Gou qi zi Fructus Lycii
He shou wu Radix Polygoni Mulitflori
Shan zhu yu Fructus Corni
Sheng di Radix Rehmanniae
Shu di Rhizoma Rehmanniae Praeparatae
Bai shao Radix Paeoniae Alba

Therapeutische Prinzip: Kommunikation zwischen Niere und Herz, Yin nähren , aufsteigendes Yang unterdrücken
Symptome: Palpitation, Insomnia oder durch Träume gestörter Schlaf, Irritationen, Stimmungsschwankungen, schwaches Gedächtnis, Hitzewallungen, schwitzen, Schwindel, Tinitus, Schwäche von Rücken und Knie, Mundtrockenheit, wenig Urin, rote Zunge
Häufig verwendete Kräuter:
Wu wei zi Fructus Schisandrae
Niu xi Radix Achyranthis Bidentatae
Zhi mu Rhizoma Anemarrhenae
Tian dong Radix Asparagi
Sheng di Radix Rehmanniae
Dan shen Radix Salviae Miltiorrhizae

4. Akpunktur und/oder Tuina
Akupunktur und Tuina sind ideale begleitende Maßnahmen für die Regulation des Körpers. 5. Lebensweise – Yang Sheng Qi Gong oder Yoga für den Hormonhaushalt, ein stressfreies, ruhigeres Leben, genügend Schlaf und viel frische Luft unterstützen den Wandlungsprozess in den Wechseljahren.